Dienstnehmer
13. März 2024

Wie berechnet sich die Infla­tion bei Gehaltsverhandlungen?

Jährlich im Herbst starten die Lohnverhandlungen beginnend bei den Metallern. Aber auch jetzt im Frühling wird für viele Branchen ein Abschluss angestrebt. Es wird also wieder spannend …

Doch warum entsprechen die geforderten Erhöhungen nicht der Infla-

tionsrate, die sich am Verbraucherpreisindex bemisst und von der Statistik Austria veröffentlicht wird?

Für die Kollektivvertragsverhandlungen wird die sogenannte „Benya-Formel“ als entscheidende Verhandlungsgrundlage herangezogen. Diese berechnet sich folgendermaßen:

Inflation

+ mittelfristiger
gesamtwirtschaftlicher
Produktivitätszuwachs

= Lohnsteigerung

Die Formel stammt aus den 1960iger Jahren und ist auf den ehemaligen ÖGB-Präsidenten Anton Benya zurückzuführen. Sie soll für eine stabile Einkommensverteilung sorgen und die Kaufkraft der Arbeitnehmer erhalten.

Ob die Formel noch zeitgemäß ist oder ein kürzerer Durchrechnungszeitraum für die Inflation genommen werden soll, um auf die stark anziehende oder nachlassende Inflation flexibler reagieren zu können, wird gerade in diesen Zeiten häufig diskutiert.

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